Gebremsten Auflagenrückgänge

Deutscher Pressemarkt im Frühjahr 2019 mit gebremsten Auflagenrückgängen bei Tageszeitungen und Publikumszeitschriften – Kundenzeitschriften im Auflagenplus

Im zurückliegenden Quartal nimmt die Entwicklung der Gesamtverkäufe am deutschen Medienmarkt in den einzelnen Pressegattungen unterschiedliche Verläufe: Für die Tageszeitungen und die Titel der Publikumspresse sind abermals gesunkene Verlustraten zu verzeichnen – allerdings deutlich abgeschwächt. Hingegen setzt sich bei den Wochenzeitungen und den Fachzeitschriften der Auflagenrückgang etwas stärker fort. Bei den Kundenzeitschriften führt der Neuanschluss zweier Titel zu einem kräftigen Anstieg der Gesamtauflagen. Für die Verkäufe der ePaper-Ausgaben von Presseerzeugnissen sind in allen Printgattungen weiterhin zweistellige Zuwachsraten festzustellen.

Tageszeitungen
Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und Sonntagszeitungen verkauften im 2. Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 15,25 Mio. Exemplare und damit 4,19 Prozent weniger als im Vorjahr (2/2018: 15,92 Mio. Stück); gegenüber dem Vorquartal liegt der
aktuelle Rückgang unter einem Prozent (1/2019: 15,34 Mio. Stück). Weiter positiv entwickeln sich die Auflagenanteile digitaler Ausgaben. Die Anzahl als ePaper abgesetzter Tageszeitungsexemplare stieg im 2. Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahr um rund 17 Prozent auf 1,50 Mio. Exemplare (2/2018: 1,29 Mio. verkaufte Ausgaben).

Wochenzeitungen
Nach einem Auflagenplus zu Jahresbeginn müssen die Wochenzeitungen im zurückliegenden Quartal einen Rückgang ihrer Gesamtverkäufe hinnehmen. Mit rund 1,61 Mio. abgesetzten Exemplaren verlieren die wöchentlich erscheinenden Zeitungen im direkten Jahresvergleich rund 5,02 Prozent (2/2018: rund 1,69 Mio. Stücke). Gegenüber dem Vorquartal sinken die aktuell ermittelten Verkäufe um 4,47 Prozent.

Publikumszeitschriften
Im 2. Quartal 2019 liegt die verkaufte Auflage der Publikumspresse mit rund 81,49 Mio. Exemplaren um 5,20 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres (2/2018: 85,96 Mio. Stück). Damit verlieren die Verlage der Publikumszeitschriften etwas weniger an Auflage als im Jahr zuvor (-5,42 Prozent in 2/2018). Auch gegenüber dem Vorquartal (1/2019: 83,02 Mio. verkaufte Exemplare) sind die Verluste schwächer; hier betragen die Einbußen 1,85 Prozent.

Fachzeitschriften
Die verkaufte Auflage der Fachzeitschriften sinkt im 2. Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahresergebnis um 5,21 Prozent auf 9,23 Mio. Stück. Damit steigen die Verlustraten aktuell etwas stärker als im Jahr zuvor (2/2018: 9,73 Mio. Exemplare – ein Rückgang von 4,81 Prozent). Die Gesamtverbreitung der Fachzeitschriften in Höhe von 18,42 Mio. Exemplaren liegt um 3,28 Prozent unter dem Ergebnis für 2/2018 mit 19,05 Mio. Stück, die im direkten Vergleich mit 2/2017 ein Minus von 3,21 Prozent ausmachten.

Kundenzeitschriften
Sowohl im direkten Vergleich mit dem 2. Quartal des Vorjahres als auch gegenüber dem Vorquartal können die Titel der Kundenpresse aktuell deutliche Steigerungen ihrer Gesamtverbreitung und der Gesamtverkäufe verbuchen: Mit insgesamt 47,54 Mio. verbreiteten und 37,17 Mio. verkauften Exemplaren liegt die Bilanz der Kundenzeitschriften zur Jahresmitte 2019 deutlich über den Vorjahresergebnissen (2/2018: 43,50 Mio. verbreitete und 34,49 Mio. verkaufte Exemplare – ein Plus von 9,29 bzw. 7,77 Prozent). Gegenüber dem 1. Quartal 2019 beläuft sich der Anstieg bei den Kundenzeitschriften auf 14,57 Prozent in der Verbreitung und 10,03 Prozent im Verkauf. Hintergrund dieses Zuwachses bilden der Anschluss der Apothekenzeitschrift „mylife“ und die Rückkehr von „Zukunft jetzt“ (dem Versichertenmagazin der Deutschen Rentenversicherung) in den Bestand der IVW-Auflagenkontrolle.

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